02.09.2022 | HVO

Inoffizieller Höhen-Weltrekord mit Unimog und HVO 100

Mit Neste MY Renewable Diesel™ auf den 3.295 Meter hohen Theodul-Pass

Und ständig grüßt das Matterhorn – Mit einem alten Unimog und Neste MY Renewable Diesel (HVO 100) auf dem Weg zum inoffiziellen Höhen-Weltrekord. (Foto: Unimog-Club Italia)
Und ständig grüßt das Matterhorn – Mit einem alten Unimog und Neste MY Renewable Diesel (HVO 100) auf dem Weg zum inoffiziellen Höhen-Weltrekord. (Foto: Unimog-Club Italia)

Das „Universal-Motor-Gerät“ aus dem Hause Mercedes Benz, besser bekannt unter dem Akronym „Unimog“, kann auch nachhaltig: Mit dem paraffinischen Kraftstoff nach DIN EN 15940, Neste MY Renewable Diesel, kraxelte ein 34 Jahre alter Unimog 1300 L den im Schweizer Kanton Wallis und dem italienischen Valtournenche gelegenen Theodul-Pass mit einer Höhe von 3.295 Metern über dem Meeresspiegel hinauf und dürfte damit wohl den zumindest inoffiziellen Höhen-Weltrekord für Neste MY Renewable Diesel innehaben. Der Diesel-Kraftstoff, unter anderem aus gebrauchten Speisefetten (Used Cooking Oils) hergestellt, erspart der Umwelt aufgrund des einzigartigen, vom finnischen Konzern Neste entwickelten Hydrierverfahrens ca. 90 % CO2 und sorgt für eine signifikante Reduktion weiterer Treibhausgase. In Deutschland ist Neste MY (HVO 100) an ausgesuchten Tankstellen für bestimmte Flotten bereits verfügbar.

Ca. 90 % weniger CO2 mit Neste MY Renewable Diesel

Wie es mehr oder weniger ungewollt zum Höhen-Weltrekord für mit paraffinischem Diesel betriebenen LKW kam, schildern die Fahrer und eingefleischten Unimog-Fans und umweltbewussten Ingenieure Bernd Eckert und Ralf Moryson: „Bei der Hauptversammlung des Unimog-Club-Gaggenau im Unimog-Museum Gaggenau mit Unimog-Club Italia wurden wir eingeladen, an einer Clubausfahrt  auf der normalerweise gesperrten Passstrecke des Theodul-Passes anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Clubs teilzunehmen.“ Für die beiden Unimog-Enthusiasten eine gelungene Gelegenheit, den erneuerbaren Diesel von Neste auch einmal unter extremer Belastung auf dem höchsten theoretisch mit Motorfahrzeugen anfahrbaren Punkt in den Alpen zu testen, nachdem sie schon länger auf die Vorteile des paraffinischen Diesels setzen: Bis zu 90 % weniger CO2 (Well-to-Wheel), deutlich reduzierte NOx- und Feinstaubwerte sind für die Unimog-Fans allerdings nur die halbe Wahrheit: In der Praxis zählt für sie auch das hörbar reduzierte Motorgeräusch, das fehlende diesel-typische Kaltstart-Nageln und der fehlende schwarze Dieselrauch, der bei Volllast gerade bei älteren Dieselmotoren aus dem Auspuff entweicht. Weniger ausgeprägte Alterung, also so gut wie keine Ausbildung der berüchtigten Dieselpest und Kältebeständigkeit bei Temperaturen von unter minus 22 Grad Celsius sind weitere Attribute, die Neste MY Renewable Diesel-Nutzer gern mitnehmen.

Geringerer Kraftstoff-Verbrauch

Die Anreise zum Theodul-Pass von Vaihingen über den Kanton Wallis und den großen St. Bernhard-Pass sorgte schon mal für eine Überraschung: Nur gut 17 Liter/100 km Neste MY Renewable Diesel verbrauchte der im Unimog montierte, 100 kW starke Original-Motor OM 366 A, wobei das „A“ bei dem Motor für Turbolader ohne Ladeluftkühlung steht. Ein für Unimog-Experten recht geringer Verbrauchswert, eigentlich redet man selbst bei gleichmäßiger Autobahnfahrt von Verbräuchen zwischen 20 Litern und mehr.

Zwischenstation auf dem Weg zum Gipfel: Ohne die typischen schwarzen Diesel-Fahnen ging das nur beim Unimog mit Neste My Renewable Diesel (HVO 100)
Zwischenstation auf dem Weg zum Gipfel: Ohne die typischen schwarzen Diesel-Fahnen ging das nur beim Unimog mit Neste My Renewable Diesel (HVO 100) (Foto: Unimog-Club Italia)

Mit HVO 100 über Schotterpisten

Doch das bevorzugte Refugium eines Unimog liegt bekanntlich nicht auf der Autobahn. Er kann seine Vorzüge vor allem dort unter Beweis stellen, wo andere Motorfahrzeuge längst aufgeben müssen, abseits der befestigten Straßen. Und genau dieses Terrain fanden die Mitglieder und Freunde des Unimog-Italia-Clubs am Theodul-Pass vor. Eingerahmt von der Matterhorn-Südseite und dem Breithorn „kämpfte“ sich der Tross aus verschiedenen Unimogs über Schotterpisten sowie unwegsames Gelände hinauf zur Berghütte im Gipfelbereich des Theodul-Passes . Bernd Eckert: „Hier hätte jeder LKW früh seinen Dienst quittiert und auch mit einem robusten Geländewagen wäre man wohl kaum durchgekommen.“

Mit Neste MY Renewable Diesel rußfrei den Berg hinauf

Wichtiger aber noch: Während die anderen Unimogs mit konventionellem Diesel mit ihren schwarzen Rußfahnen ein deutliches Zeugnis der außerordentlichen Belastung ablegten, schien der mit Neste MY Renewable Diesel betriebene Unimog U 1300 L, der übrigens im „ersten Leben“ bis 2011 der Feuerwehr Wülfrath als zuverlässiges Einsatzfahrzeug diente, ohne nennenswerte sichtbare Abgasentwicklung den Pass zu erklimmen. Und während andere Unimog-Fahrer gerade in höheren Regionen schon Leistungsverluste beklagen mussten, kraxelte der Unimog mit Neste MY Renewable Diesel (HVO 100) im Tank unbeirrt weiter. „Wir konnten keinen Leistungsunterschied zwischen Talsohle und der Passhöhe in 3.295 Metern feststellen“, freute sich Bernd Eckert.

Wo für andere Fahrzeuge längst Schluss wäre, kraxeln die Unimogs unbeirrt weiter zum Gipfel.
Wo für andere Fahrzeuge längst Schluss wäre, kraxeln die Unimogs unbeirrt weiter zum Gipfel. (Foto: Unimog-Club Italia)

HVO 100 an Tankstellen

Der will auch weiterhin Neste MY Renewable Diesel (HVO 100) an den Tankstellen der Edi Energie-Direkt Hohenlohe tanken, der dort für Versuchszwecke ausgewählten Kunden zur Verfügung steht. Und dank des 320-Liter-Tanks unter seinem liebevoll restaurierten Unimog dürfte sich der kleine Umweg wohl auch lohnen.

Neste MY Renewable Diesel läuft leiser

Übrigens: Zu den Testkunden zählt seit einiger Zeit auch seine Ehefrau, die einen VW Tiguan mit dem besagten VW Dieselmotor EA 189 fährt. Nach dem vorgeschriebenen Software-Update zur Einhaltung der Abgaswerte hatte sie allerdings – wie viele andere VW-Dieselfahrer auch – teure Probleme mit dem verstopften Diesel-Partikelfilter und der Abgas-Rückführung. Bernd Eckert: „Seit wir anfangs versuchsweise und jetzt nur noch Neste MY Renewable Diesel tanken, sind die Probleme wie von Geisterhand verschwunden. Und der Tiguan läuft jetzt so leise, dass ich sogar den Turbolader hören kann.“

Verbraucher fordern HVO 100

Ein Wermutstropfen bleibt allerdings: Neste MY Renewable Diesel zählt zu den paraffinischen Kraftstoffen nach DIN EN 15940, ist auch bekannt unter der Bezeichnung „Hydrotreated Vegetable Oil“ oder HVO 100 und wird aus gebrauchten Speisefetten mittels eines speziellen Hydrierverfahrens unter anderem in einer Raffinerie in Rotterdam hergestellt. Über den gesamten Lebenszyklus spart er 90 % CO2 ein und ist geeignet, weitere Treibhausgase wie NOx und Feinstaub signifikant zu senken. Er darf offiziell nach dem „Saubere-Fahrzeug-Beschaffungs-Gesetz“ als Erfüllungsoption für saubere Behördenfahrzeuge sowie Fahrzeuge, die im Auftrag von Behörden fahren, genutzt werden. Andere Nutzer, auch Privatpersonen, dürften ihn aber nur im Rahmen geschlossener Flotten bzw. zu Erprobungszwecken nutzen. Bundesverkehrsminister Wissing hat im Rahmen des Klimaschutz-Sofortprogramms allerdings bereits eine längst überfällige Änderung der gesetzlichen Vorschriften vorgeschlagen. Angesichts der derzeitigen Energiekrise wäre dieser Schritt zu begrüßen, denn er reduziert die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und schont zusätzlich die Umwelt.

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