Mi, 06.09.2023 | Heizöl-News

Irans Ölförderung & Exporte auf 5-Jahres-Hoch – Heizölpreise ziehen deutlich an

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„Armut ist mein Stolz und das erhebt mich über alle Propheten vor mir.“ Dieses bekannte Zitat des Propheten Mohammed hat im Iran seit geraumer Zeit Konjunktur. Es sind die von den USA verhängten Sanktionen, die den ölreichen Mullah-Staat daran hindern, durch Rohstoffexporte Geld zu verdienen und die Einnahmen für Investitionen in die Entwicklung des Landes zu verwenden.

Atomverhandlungen vor dem Durchbruch?
Es ist hinlänglich bekannt, dass Washington und Teheran inoffizielle Gespräche zum Atomprogramm des Iran führen. Diese wurden und werden von den Teilnehmern stets als konstruktiv und positiv bezeichnet. Bereits einige Male stand man laut gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen kurz vor einer informellen Einigung im Konflikt um das Atomprogramm. Bislang sind diese „breaking news“ allerdings ausgeblieben.

Nun könnte sich aber tatsächlich etwas Substanzielles bei den Verhandlungen abzeichnen. Denn die Aussichten auf eine Wiederbelebung des Iran-Atomabkommens haben sich dramatisch verändert, nachdem man im März 2022 schon kurz vor einer Einigung stand und Ende des letzten Jahres der Nullpunkt in den Verhandlungen erreicht war.

Die israelische Zeitung Haaretz berichtete jüngst, die Gespräche kämen schneller voran als erwartet, und es bestehe die Möglichkeit, dass in wenigen Wochen eine Einigung erzielt werde. Zu den Bedingungen des Abkommens wird wahrscheinlich gehören, dass der Iran seine Anreicherung von Uran mit einem Reinheitsgrad über 60 Prozent einstellt und im Gegenzug die Erlaubnis erhält, bis zu 1 Million Barrel pro Tag zu exportieren.

USA lockern Sanktionen
Die US-Regierung mag es nicht offen zugeben, aber US-Beamte haben zwischenzeitlich eingeräumt, dass man sich dazu entschieden habe, einige Sanktionen zu lockern. Und dies, obwohl im Vorfeld die Aussichten auf eine baldige Unterzeichnung des Abkommens gering erschienen. So gab die Regierung Biden mittlerweile einen Teil der eingefrorenen iranischen Guthaben frei und erlaubte möglicherweise sogar die Urananreicherung durch den Iran.

Hohe Spritpreise setzen Biden unter Druck
Den Grund für einen finalen Schub bei den Verhandlungen könnten momentan aber die aufgrund der Politik der OPEC stark steigenden Rohölpreise liefern. Die Islamische Republik ist von den OPEC-Quoten ausgenommen, da ihre Produktion durch die US-Sanktionen beeinträchtigt wurde.

Vor diesem Grund hat die Biden-Regierung zugelassen, dass die iranischen Ölverkäufe zuvor lange nicht mehr gesehene Höhen erreichten. Offensichtlich ist man in Washington derzeit über jeden Anbieter froh, der die Ölmärkte versorgen kann, um die Spritpreise niedrig zu halten. Der Preis für eine Gallone Benzin (a 3,79 Liter) nähert sich in den USA derzeit wieder der Marke von 4 Dollar, was den US-Präsidenten zuletzt gehörig unter Druck setzte.

Iranische Ölproduktion und Export auf 5-Jahres-Hoch
Teheran hat nach eigenen Angaben seine Rohölproduktion auf über 3 Millionen Barrel pro Tag gesteigert, die Rohölexporte belaufen sich auf 2 Millionen Barrel pro Tag – beide Zahlen bedeuten den höchsten Stand seit 2018. All das Öl aus dem Iran trägt nach Ansicht von Experten dazu bei, dass die Ölmärkte derzeit entspannter bleiben, als es sich Saudi-Arabien und die OPEC erhoffen.

Erfolgreiches Atomabkommen würde Ölmärkte verändern
Ein erfolgreiches Atomabkommen könnte die Ölmärkte zweifelsohne verändern. Die derzeitige iranische Produktion liegt mit 3 Millionen Barrel pro Tag deutlich unter dem Höchststand, der mit 6 Millionen Barrel pro Tag Mitte der 1970er Jahre erreicht wurde. Eine Steigerung der Produktion vom derzeitigen Niveau auf annähernd 6 Millionen Barrel pro Tag könnte jedoch aufgrund jahrelanger Unterinvestitionen allerdings mehrere Jahre dauern.

Gerade jetzt wäre jedes zusätzliche Fass Rohöl an den Märkten hochwillkommen. Denn angesichts der gestern durch Saudi-Arabien und Russland ausgerufenen Verlängerung der Kürzungen der Ölfördermengen bis Ende 2023, kletterten die Ölpreise am Dienstag auf den höchsten Stand seit November letzten Jahres. Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet müssen heute im Schnitt etwa +2,15 bis +2,95 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Dienstag.

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