Die neue Woche wird im frühen Handel mit leicht steigenden Preisen an der Ölbörse gestartet, da es auch am Wochenende zu weiteren Produktionsausfällen großer Ölraffinerien, nun auch in den USA, gekommen ist. Gleichzeitig beschloss das weltweit größte Ölkartell zwar seine Produktionsmengen auch im nächsten Monat zu erhöhen, jedoch nicht so stark wie manche Experten anfangs vermuteten.
Raffinerieausfälle sorgen für Spannungen
Drohnenangriffe der Ukraine sorgen weiterhin für teils flächendeckende Raffinerieausfälle in Russland. Dadurch werden weniger Treibstoffe und leichte Ölprodukte produziert. Verschiedene Quellen berichten von Produktionsrückgängen der russischen Raffinerien zwischen 20% und 40%. Unabhängig davon kam es am Freitag auch zu einem schweren Brand in einer Raffinerie in Kalifornien, was für weitere, noch anhaltende Ausfälle sorgte.
Das Ausmaß der Produktionsstopps hält die Ölbörse, aber auch den Markt für Energieprodukte, zwischen Spannung und Unsicherheit. Bei längerfristigen Ausfällen kann es zu temporären Lieferengpässen und verstärkten Spotmarktkäufen kommen. Infolgedessen muss mit steigenden Preisen an der Ölbörse und damit potentiell auch beim Endkunden gerechnet werden.
Ölkartell beschließt leichten Produktionsanstieg für November
Im Lauf der vorherigen Woche sanken die Ölpreise rapide, auch aufgrund von Spekulationen zu möglichen, anstehenden Produktionsanstiegen bei einigen Mitgliedsländern des weltweit größten Ölkartells, der OPEC+. Denn Insiderberichten zufolge planten diese, ihre Ölproduktion im November weiter zu erhöhen, wie bereits in den letzten Monaten auch.
Als die Anstiege der Fördermengen am Sonntag angekündigt wurden, waren sie jedoch nicht so hoch wie einige Experten befürchtet hatten. Da die Händler vorher scheinbar überkompensiert hatten, stoppte der anhaltende Preisverfall an der Börse vorerst ab, gestützt durch Sorgen über eine Überversorgung am Ölmarkt.
Leichtes Plus bei Heizölpreisen
Die Entwicklungen zwischen Raffinerieknappheit und verhältnismäßig niedrigen Produktionsanstiegen halten die Unsicherheiten der Ölbörse weiter aufrecht, auch wenn weniger stramm wie noch in der vergangenen Woche. In direkter Folge müssen Verbraucher und Verbraucherinnen im Bundesgebiet je nach Region mit Preisansteigen in Höhe von ca. +0,25 bis +0,55 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu Donnerstagvormittag rechnen